Schon den Englischkurs für die Kinder in den Sommerferien gebucht? Über den Unterschied zwischen Förderung und Überforderung. Und die Schwierigkeit, den Nachwuchs einfach mal in Ruhe zu lassen.
Bea weiß nicht, wie sie das alles noch schaffen soll.
"Ich kann nicht mehr!", sagte die 14-Jährige ihrem Psychiater. Ständig
ist sie müde und traurig. Nichts schmeckt ihr mehr, und jede Kleinigkeit
strengt sie an. "Bea ist immer eine gute Schülerin gewesen", erzählen
die Eltern. "Jetzt quält sie sich nur noch." Nicht einmal ihre
Freundinnen will sie noch sehen.
Für ihren Psychiater Michael Schulte-Markwort gehört Bea zu den
"Burnout-Kids". Der Leiter der Abteilung für Kinder- und
Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf hat ein Buch
über das Phänomen geschrieben. Seit etwa fünf Jahren stellt er bei
jungen Patienten immer öfter fest, dass sie wie Bea unter ständiger
Erschöpfung leiden. "Burnout ist bei unseren Kindern angekommen",
folgert er."Burnout-Kids" ist ein reißerischer Titel, das gibt auch Schulte-Markwort zu. Noch dazu existiert die Diagnose "Burnout" eigentlich nicht. Psychiater nutzen den Begriff nur gern, weil Patienten ihn lieber hören als die Depression, die sich hinter dem Ausgebranntsein verbirgt.
Zum Artikel