Sorgerecht: Mama + Papa = Feinde




Eine Liebe geht zu Ende, der Streit um den Sohn beginnt. Ein Fall, wie er zu Tausenden vor den Familiengerichten landet. Anschuldigungen stehen im Raum, Experten sagen aus. Schließlich verliert ein Junge seine Mutter. Ist das gutes Recht? 


An einem Wintermorgen dieses Jahres steigt Tanja Krüger* die Stufen zu einem bayerischen Oberlandesgericht hinauf. An ihre Brust hat sie einen Aktenordner gedrückt, wie einen Schild. Als könnte Papier sie schützen vor dem, was auf sie zukommt. Vor den Fragen des Richters. Den verbalen Angriffen der Anwälte. Vor der Gegenseite. In ein paar Minuten wird die Verhandlung beginnen. Es ist nicht ihre erste, Tanja Krüger kämpft schon lange. Obwohl sie weiß, dass sie am Ende verlieren wird – so oder so. 

Tanja Krüger kämpft um das Kind, das sie vor acht Jahren geboren hat und von dem sie heute nicht einmal genau weiß, wie es aussieht. Monate ist es her, dass sie zuletzt ein Foto ihres Sohnes zu Gesicht bekam, drei Jahre, dass sie ihn das letzte Mal bei sich zu Hause hatte. Sie hat das Sorgerecht verloren. Ein deutsches Gericht wollte es so. 

Der Fall von Tanja Krüger ist einer von Zigtausenden Sorgerechtsfällen, die jedes Jahr verhandelt werden. In ihm offenbart sich, was an vielen deutschen Familiengerichten immer noch grundsätzlich falsch läuft. Tanja Krügers Geschichte zeigt, dass vermeintliche Fachleute nicht immer Fachwissen haben. Dass Anwälte mitunter als Kriegstreiber agieren. Sie zeigt, wie ein ganzes System vorgibt, zum Wohle des Kindes zu handeln, und dem Kind dabei den größtmöglichen Schaden zufügt. 

Sie zeigt auch, wie schnell es passieren kann, dass einer Mutter oder einem Vater das eigene Kind Monate, sogar Jahre vorenthalten wird. 

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