Einer Studie von Häuser, Schmutzer, Brähler, Hennigsen
online 2014 publiziert, zur Folge, leiden
23 Mio Deutsche unter chronischen Schmerzen. 30,6% der Kinder zwischen 3-7 Jahren und 52,9% der Kinder zwischen 11-17 Jahren berichten über wiederkehrende Schmerzen in den letzten 3
Monaten
Was ist Schmerz?
Schmerzen gehören zum Leben. Es ist jedoch auch der Bereich an
dem Psyche und Körper extrem aufeinander treffen und sich gegenseitig beeinflussen.
Akute Schmerzen erfüllen eine sinnvolle, lebenserhaltende
Funktion: Sie dienen als Warnsignal und weisen den Körper auf Schädigungen oder
Verletzungen von außen oder im Inneren hin.
Schmerz ist ein Gefühl, wird immer individuell wahrgenommen und ist keine mit einem Rezeptor
oder medizinischem Gerät, erfassbare messbare Größe. Dafür gibt es Schmerztagebücher mit Schmerzskalen. Es gibt daher auch keine
Schmerzrezeptoren sondern nur Nozizeptoren, die für die Schmerzleitung
verantwortlich sind. Nozizeptoren sind freie Nervenendigungen, die auf
verschiedene Reize reagieren und diese als elektrische Signale an das
umliegende Gewebe weitergeben z.B. bei Hitze , Kälte, Druck, Durchtrennung und
chemische Abläufe innerhalb und ausserhalb des Körpers.
Umgangssprachlich (aber leider auch falsch) werden sie oft als Nozirezeptoren der Schmerzrezeptoren bezeichnet.
Diese Nozizeptoren schütten Botenstoffe aus, die zum Gefühl
des Schmerzes führen und durch neuronale Reflexe (Domino Effekt) weitere `Schmerzrezeptoren´
anregen und auf neuronaler Ebene Entzündungen hervorrufen. Dies führt zur
Verstärkung des Schmerzreizes.
Angrenzendes Gewebe um den Schmerzherd kann durch
aussprossen der Nervenfasern zum Schmerzreiz angeregt werden und ebenfalls
schmerzempfindlich werden, obwohl sich dort keine Verletzungen finden.
Ein Kreislauf, der dauerhaft zu weiteren Schmerzen, Stress, psychischen Belastungen, Schonhaltungen und Verspannungen führen kann.
Das Schmerzgedächtnis
Schmerzen können ein akutes, vorübergehendes Signal für eine
Bedrohung des Körpers sein, sie können sich aber auch von einer Schmerzquelle
ablösen, manifestieren und verselbstständigen. Schmerzen können lange im Gedächtnis bleiben, und sie können chronisch
werden. Besonders bei diesem Prozess sind seelische und körperliche Vorgänge
kaum voneinander zu trennen. Auch die wiederkehrende Angst vor dem Schmerz,
öffnet die Tore für neue Schmerzsymptome und bleibt im Gedächtnis verankert.
Die Folge ist eine chronische Schmerzkrankheit begleitet mit diffusem
Dauerschmerz oder zeitweise heftigen Schmerzerlebnissen. Das Schmerzempfinden
hat sich also vom eigentlichen Krankheitsverlauf und der Ursache abgelöst, agiert
eigenständig und beherrscht den Alltag und schränkt den Betroffenen im
Berufs-und Privatleben qualitativ erheblich ein. Durch das permanente Auslösen
von Schmerzreizen wird im Rückenmark und Gehirn eine sog.Gedächnisspur hinterlassen. Das
Schmerzgedächnis zeugt von einer krankhaften Veränderung der neuronalen
Signalverarbeitung.
Bei der Entwicklung von chronischem Schmerz spielt die
psychische Verfassung inkl. Lebensführung wie die sozialen Interaktionen und
Kompetenzen, auch sich selbst gegenüber eine wichtige Rolle.
Das Schmerzgedächtnis zu löschen gestaltet sich trotz
guter Ansätze und positiver Studienverläufe mit hochdosierten kurzzeitig wirksamen Opiaten als
schwierig. Und so kommen bei kompetenten mündigen Patienten, die ihr
Schmerzleiden auf jeden Fall lindern und diesem Kreislauf entkommen wollen, Stressbewätigungsstrategien,
Schmerzmanagement und Veränderungen im Lebensstil mit neuen positiven Sichtweisen
in betracht.
Schmerz & Psyche
Gedanken prägen und verändern die Hirnstruktur. Die
Vernetzungen der Nervenzellen untereinander werden durch positives Denken und
Erleben anders verändert als durch das Kreisen in negativen Gedanken. Das
betrifft auch das Schmerzerleben. Psychischer Dauerstress, mit oder ohne
Schmerzen gilt als wesentlicher Faktor für zahlreiche weitere Erkrankungen,
verändert die Gene und verändert den gesamten Organismus.
Eine weitgehend
psychische Stabilität vermindert das Schmerzempfinden enorm.
Schmerz ist individuell und nur subjektiv wahrnehmbar. Deshalb
erlebt auch jeder Schmerzen unterschiedlich. Chronischer Schmerz ist kognitiven
Einflüssen unterlegen und der Motivation, ihm sinnvoll zu begegnen. Insbesondere dem
psychosomatischen Schmerz oder beispielsweise Gelenk/Rückenschmerzen auf Grund von
Fehlbelastungen und psychischen Komponenten, ist nicht wirklich mit medikamentöser Therapie beizukommen. Eine
Lifestyle Modifikation unter Einbeziehung der sozialen Indikatoren, erzielt
nach heutigem Wissen, deutlich bessere Ergebnisse.
Gerade bei schweren Erkrankungen sowie Krebserkrankungen,
nach infausten Diagnosen mit Tumorschmerz, entwickeln Patienten eine enorme
PatientenKompetenz , self empowerment und Veränderungswillen des Zustandes. Im Wissen über ihre Autonomie
und Prognosen, wird auch hier gerne eine Lifestyle Modifikation und Beratung
positiv begleitend in Anspruch genommen.
Wie kann ich trotz Erkrankung/Schmerz gut leben?
Wie werde ich mit dieser (neuen) Herausforderung fertig?
Was kann ich selbst tun, körperlich und seelisch in den Heilungs/Veränderungsprozess einzugreifen?
Welche Sorgen und Gedanken sind berechtigt, welche
hausgemacht und für meine derzeitige Situation nicht unbedingt förderlich und angebracht?
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© Christina
Trautmann
Christina Trautmann, Coaching für Schmerzpatienten, Systemischer Coach, MediAtorin, Mediation, Coaching, Sensorium AG, Familienrecht
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